Als Mitte des 19. Jahrhundert im Müglitztal ein industrieller Aufschwung einsetzte, und damit auch mehr Transport-kapazitäten für Rohstoffe und Produkte benötigt wurden, setzten sich Industrielle und Kaufleute in Glashütte zusammen und berieten über den Bau einer Eisenbahn durch das Müglitztal. Auch der Uhrenfabrikant Moritz Großmann (+1885), Gründer der Glashütter Feuerwehr und anderer Vereine, setzte sich für den Bau der Bahn ein. Am 07. Dezember 1887 wurde dann die Genehmigung zum Bau einer schmalspurigen Sekundäreisenbahn erteilt, der im Frühjahr 1888 begann. Am 17. November 1890 wurde die Müglitztalbahn als schmalspurige Sekundäreisenbahn feierlich eröffnet.
Die dampfende, fauchende und bimmelnde Kleinbahn fuhr damals von Mügeln (ab 1920 Ortsteil von Heidenau) nach Geising. Die Kleinbahn löste die Postkutsche und das Pferdefuhrwerk als Haupttransportmittel ab. Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckten viele Dresdner Bürger das Müglitztal und das Osterzgebirge als Wander- und Ausflugsziel. Auch stieg der Güterverkehr in den ersten 20 Jahren stark an, so das ein Ausbau der Strecke nötig wurde. Der Ausbruch des 1. Weltkrieges verhinderte ein bereits 1914 geplantes zweites Schmalspurgleis bzw. eine Regelspur. Aufgrund großer wirtschaftlicher Not in Altenberg wurden 1915 Mittel für die Planung und erste Arbeiten bewilligt, die allerdings Ende 1916 wieder eingestellt wurden. 1919 konnten dann die eigentlichen Arbeiten als Notstandsarbeit ausgeführt werden, welche am 10. November 1923 eröffnet wurde. Nach starken Regenfällen wurden die Bahnanlagen durch Hochwasser in den Jahren 1897 und 1927 teilweise stark zerstört.
Obwohl die Müglitztalbahn eine der wirtschaftlichsten Strecken im sächsischen Schmalspurnetz war und immer wieder erneuert und erweitert wurde, war 1930 die Leistungsgrenze der Schmalspurbahn erreicht. Die Strecke wurde von 1934 bis 1938 völlig neu mit erhöhter Linienführung über der Talsohle erschlossen, die Beseitigung des Felssturzes vom 14.12.1938 wird nicht mit zur Umbauphase gerechnet, da der Betrieb am 23.12.1938 (wenn auch mit Schienenersatzverkehr) zwischen Niederschlottwitz und Glashütte eröffnet wurde. Der zweite Weltkrieg hinterließ einige kleinere Schäden am Bahnnetz, der Bahnhof Altenberg wurde zerstört. Im Juli 1990 feierte die Bahn ihr 100jähriges Jubiläum.
Am 01. Januar 1995 stellte die Bahn den gesamten Güterverkehr auf dieser Strecke ein, da der Verkehr durch Wegfall vieler Betriebe, die die strukturellen Anpassungen nicht überstanden, stark zurück ging. Nun begann für die Müglitztalbahn noch mal eine unsichere Zeit, die wegen der Regionalisierung des Schienenpersonennahverkehrs zustande kam. Die Bahn stand kurz vor der Stillegung, die aber, auch durch das engagierte Eintreten einiger Eisenbahnfreunde, abgewendet werden konnte. Von 1998 - 2000 wurde die Bahnstrecke fast vollkommen saniert. Der moderne Regiosprinter II wird seit Oktober 2000 auf dieser Strecke eingesetzt. Das Hochwasser vom August 2002 zerstörte über 50% der Bahnstrecke.
Ein Highlight sind die jährlich stattfindenden Sonderfahrten von Traditionszügen. Viele Personen fahren mit der Müglitztalbahn nach Geising oder Altenberg, wo man, im Sommer wie im Winter, zahlreiche Sport- und Ausflugsmöglichkeiten hat.
Mehr Informationen erhalten Sie hier: www.mueglitztalbahn.de